Hilfe für die Schönen der Nacht

Wenn es im Sommer dämmrig wird, kann man sie lautlos durch die Luft schießen sehen: Fledermäuse auf der Jagd nach Insekten. 25 Fledermausarten sind in Deutschland heimisch, doch die Schönen der Nacht sind bedroht, weil sie unter Wohnungs- und Nahrungsnot leiden. Die intensive Landwirtschaft, Gebäudesanierungen und der Insektenschwund machen ihnen das Leben schwer. Der NABU Emsland Süd gibt Tipps, wie Hobbygärtner Fledermäuse in ihre Gärten locken und ihnen Quartiere und Nahrung bieten können.

 

Der Garten sollte dazu möglichst vielfältig gestaltet sein, etwa mit einer artenreichen Wiese und heimischen Stauden statt englischem Rasen. Statt einer dichten und „toten“ Thujahecke oder Kirschlorbeer u.ä. sollten heimische Gehölze, wie z.B. Holunder und Hundsrose, gepflanzt werden. „Ein solcher Garten ist für Insekten attraktiv und damit auch für Fledermäuse, die von ihnen leben“, sagt Thomas Weber vom NABU Emsland Süd. „Ein eigenes Fledermausbeet mit nachtblühenden, nektarreichen Blütenpflanzen ist wie ein Feinschmeckerlokal für die Tiere. Diese Pflanzen locken durch ihren intensiven Duft Nachtfalter, die Lieblingsspeise vieler Fledermausarten, an. Dazu zählen beispielsweise das gewöhnliche Leimkraut, Seifenkraut und die Wegwarte.“

 

Foto: NABU/Dietmar Nill

Gut für Fledermäuse ist es auch, einen Teich anzulegen. Das Wasser zieht viele Insekten an und bietet Fledermäusen so einen reich gedeckten Tisch. „Je artenreicher der Garten, desto mehr Insekten tummeln sich dort“, sagt Weber. „Ganz wichtig: Verzichten Sie auf Insektizide und andere Gifte.“

 

Auch bei der Wohnungsnot können Gärtner Fledermäusen helfen. Höhlen in alten Bäumen, oder alte Keller werden gern als Winterquartier genutzt, wenn sie kühl, feucht und frostfrei sind. Wo es das nicht gibt, kann Wohnraum geschaffen werden. „Künstliche Quartiere wie Fledermausbretter oder Flachkästen an Giebelwänden sowie Höhlenkästen werden von den Tieren gerne angenommen“, so Weber.

 

Weitere Informationen und Tipps bietet die Broschüre „Fledermäuse – Flugkünstler der Nacht“ aus der Reihe NABU aktiv. Dazu gibt es das Infoheft „Fledermausschutz an Gebäuden – Quartiere schaffen und erhalten“ mit verschiedenen Anleitungen für den Bau von Fledermauskästen. Beide Broschüren können gegen Einsendung von 5 Euro bestellt werden beim NABU Emsland Süd, Heinrich-Middendorf-Str. 15, 49808 Lingen.