Der melancholische Rotmilan

Das Trillern des Rotmilans hört sich sehr melancholisch an ­– dabei ist er der bunteste unter den Greifvögeln und gehört zu Europas Kulturfolgern. 

Geschickt und wendig 

Der geschickte Jäger ist im hügeligen Gelände zu Hause und brütet in Baumreihen im Wald, jedoch meidet er zu tiefe Wälder und Höhen über 800 Metern. Ab Ende März legen die Weibchen bis zu vier Eier, die sie innerhalb von 33 Tagen ausbrüten. Ab der achten Woche werden die jungen Rotmilane flügge, bleiben aber noch vier Wochen bei ihren Eltern. Der bunte Greifvogel jagt Fische, Aas, Vögel und Kleinsäuger im energieaufwendigen Suchflug. 

 

Was für ein bunter Vogel!                                  

Männchen und Weibchen sind aufgrund des Gefieders nicht zu unterscheiden. Im Gegensatz zu anderen Greifvogelarten hat der Rotmilan ein sehr buntes Federkleid: teils dunkelbraun, teils rostbraun; einen weißlichen bis grauen Kopf und ein großes helles Handschlingenfeld.  Die Jungvögel haben einen etwas dunkleren Kopf. Der tief gegabelte, rostrote Schwanz des Rotmilans ist besonders auffällig. Er hat ihm den Namen „Gabelweihe“ eingebracht. Melancholisch klingt sein gedehntes, aber eher selten zuhörendes Trillern „uuu-wiuwiuwiuwiuuu“.

 

Vogel der Jahrtausendwende 

Der "rote Drache"  war Vogel der Jahrtausendwende. Die weltweit höchste Rotmilan-Population verzeichnete Deutschland, deswegen wurde er Vogel des Jahres 2000. Auch im übrigen Europa ist er auch weit verbreitet. Im Emsland wurden bisher nur wenige Exemplare gesichtet.

Beobachtungen in dieser Richtung nimmt der NABU gerne auf!

 

Der wendige Flieger gilt als potenziell gefährdet, da die zunehmende intensive Landwirtschaft seine Nahrungsquellen dezimiert. Windkraftanlagen töten 3,1 Prozent des Rotmilanbestandes nach der Brutzeit. Aber auch Gift und Stromschläge werden ihm zum Verhängnis. Sein Bestand wird daher beobachtet (Monitoring) und beim Bau von Windkraftanlagen wird das Brutvorkommen des Greifvogels vorher erfasst und berücksichtigt.