Laub kann einfach unter den Sträuchern liegen bleiben. Dort wird es von unzähligen Kleintieren wieder in wertvollen Humusboden umgewandelt. Sie werden sehen, dass die Sträucher dann besser gedeihen. Außerdem ist so ein laubbedecktes Beet der beste Standort für Frühjahrsblüher. Pflanzen Sie Buschwindröschen, Schneeglöckchen, Waldhyazinthen, Märzbecher, Puschkinien, Lungenkraut und Haselwurz unter die Sträucher und lassen Sie alles im Herbst mit Laub bedeckt. Im Frühling werden Sie von einem herrlichen Blütenteppich belohnt! Wenn der Übergang zwischen Gehölzen und Rasen etwas weicher gestaltet ist, kann das Laub nicht auf den Rasen wehen: Ein Wildstaudensaum - je nach Standort aus sonnenliebenden oder schattenverträglichen Stauden - oder einem Blumenwiesensaum, der nur 1-2 mal im Jahr gemäht wird, schafft eine optisch interessante Abgrenzung und verhindert die Laubverwehung.
Auch auf Staudenbeeten ist Laub ein guter Schutz vor Kahlfrösten. Wenn man vermeiden möchte, dass das Laub auf den Rasen und auf die Wege weht, kann man die Beete mit einem hübschen niedrigen Zaun, mit senkrecht in den Boden gesteckten Dachpfannen oder mit einer kleinen Buchsbaumhecke einfassen.
Größere Laubhaufen sollten in einer Gartenecke mit Reisig und Staudenschnitt im Wechsel aufgeschichtet werden, damit das Laub nicht zu kompakt liegt und fault. Im lockeren, trockenen Laubhaufen haben Insektenfresser wie Igel und Spitzmaus, aber auch die Erdkröte ein tolles "Hauptquartier".
Die Bodenfruchtbarkeit, die auch für das Gedeihen der Gartenpflanzen eine wichtige Voraussetzung ist, entsteht durch die Tätigkeit von Milliarden Kleinstlebewesen. Diese zersetzen Laub und andere abgestorbene Pflanzenteile wieder zu Humus. Das größte Recyclingverfahren der Natur spielt sich in der Laubstreu ab. Entfernt man das Laub, ist der Boden den Witterungseinflüssen ausgesetzt, trocknet in der Sonne aus und der Humus wird vom Wind abgetragen bzw. vom Regen fortgeschwemmt. Kahler Boden ist also eine Angriffsstelle, eine Wunde für die Natur. Kräuter, die viele Samen bilden und schnell keimen können, bedecken diesen kahlen Boden in wenigen Wochen. Wir nennen sie Unkraut - in Wirklichkeit sind sie eine Art Wundverschluss, eine Notmaßnahme. Es sind Pionierpflanzen, die auf Dauer dort keinen Bestand hätten. Sie würden mit der Zeit von Wildstauden und schließlich von Gehölzen verdrängt. Tut man nichts, entwickelt sich fast jede Fläche zum Wald. Möchte man die Bildung von „Unkraut“ verhindern und die Bodenfruchtbarkeit bewahren, ist es am besten, den Boden immer bedeckt zu halten. Dazu eignen sich Laub, Rindenmulch oder bodendeckende Pflanzen wie Pfennigkraut, Immergrün, Waldsteinie uvm.
Ein Reisighaufen ist ein "Sofortbiotop". Kaum hat man ihn aufgeschichtet und beobachtet ihn aus einiger Entfernung, kommt schon der Zaunkönig und inspiziert seine neue Fluchtburg. Auch das Rotkehlchen und die Heckenbraunelle nisten gern darin. Ist der Reisighaufen vielleicht noch mit dornigen Zweigen von Heckenrose oder Weißdorn ummantelt, bietet er für die Buschbrüter den perfekten Schutz gegen Nesträuber. Manchmal hat man Glück und auf einem Reisighaufen siedeln sich sogar Speisepilze an, z.B. das Judasohr oder Japanpilz.
Wer den Anblick des Reisighaufens nicht mag, kann ihn beranken lassen. Hier bieten sich an sonnigen Standorten Buschbohnen, Wicken, Kapuzinerkresse oder Kürbis an. Im Schatten ranken Hopfen, Geißblatt oder Clematis über das Reisig. Man kann für diese Kletterpflanzen auch ein grobmaschiges Lattengerüst als "Sichtschirm" vor den Reisighaufen stellen. Das Geißblatt duftet übrigens gegen Abend besonders schön und lockt damit Nachtfalter an. Und die sorgen wiederum dafür, dass die Fledermäuse etwas zu fangen haben.